Bei der Präsentation zum Kampagnen-Start am 17. Oktober 2012 erinnert Ministerin Barbara Steffens (Bündnis 90 / Die Grünen, Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen) an die Befunde der Einstellungsforschung: Die empirische Sozialforschung messe über Umfragen zu „Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ auch aktuell, dass gut die Hälfte der bundesweit Befragten etwa der gleichgeschlechtlichen Ehe ablehnend gegenüberstehe. Auch in NRW gäbe es ein „breites homophobes Klima“, so die Ministerin, „nicht nur an Schulen, sondern auch am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit“. Neben subtilen Formen LGBTIQ*-feindlicher Haltungen seien Menschen in NRW noch immer „in erschreckendem Maße Diskriminierungen und Anfeindungen ausgesetzt, nur weil sie nicht heterosexuell sind“, zitiert das Magazin queer.de die NRW-Ministerin (Norbert Blech: anders und gleich. NRW startet neue Akzeptanzkampagne, in: queer.de (17.10.2012).

Seit 2012 setzt sich „anders und gleich. Nur Respekt wirkt“ dafür ein, dass sich daran etwas ändert. Die Kampagne klärt über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf, fördert die Akzeptanz und Wertschätzung von LGBTIQ*, unterstützt die Selbsthilfe der Communitys, schafft Aufmerksamkeit für Diskriminierung und Gewalt und positioniert sich konsequent dagegen.

Was mit einer Plakatkampagne begonnen hat, ist heute gewachsen: Es gibt die Broschüre „Sag was!“, die hilft, mutig und schlagfertig auf LGBTIQ*-Feindlichkeit zu reagieren. Ein Glossar (auch in Deutscher Gebärdensprache und in Leichter Sprache) erläutert – wie die „Fibel der vielen kleinen Unterschiede“ – wichtige Begriffe zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt. Eine Netzwerk- und Angebotssuche zu LGBTIQ*-Strukturen, Akteur*innen und Angeboten hilft, vor Ort im Kontakt zu sein. Außerdem sorgt die Kampagne mit Info- und Sichtbarkeitsmaterial für Aufmerksamkeit und organisiert oder vernetzt Wissenstransfers und politische Bildungsarbeit, vor Ort und unterwegs (www.aug.nrw). Die Kampagne wird (Stand: April 2022) gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und arbeitet mit vielen Kooperationspartner*innen zusammen (Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans NRW, SCHLAU NRW, Queeres Netzwerk NRW, rubicon., Landeskoordination Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben, Schwule & Trans* in NRW, „gerne anders!“ NRW-Fachberatungsstelle sexuelle Vielfalt & Jugendarbeit, regenbogenfamilien-nrw, Fachstelle Queere Jugend NRW, Grimme-Lab u.v.m.)