Die LAG Lesben setzt ein überraschend reichweitenstarkes Zeichen für Sichtbarkeit von Lesben im Fußball

Am 16. September 2011 berichtet das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen an die Landesregierung zum Thema „Frauen und Mädchen im Sport nach der FIFA-Frauenfußball-WM“ über die „Initiative der LAG Lesben in NRW e.V.‚ Fußball ist alles – auch lesbisch“:

„Die LAG Lesben in NRW e.V. hat die Frauenfußball-WM zum Anlass genommen, in Kooperation mit dem LSVD-Lesben- und Schwulenverband Deutschland e.V. auf die nach wie vor existierende Diskriminierung und Unsichtbarkeit von lesbischen Frauen in der Fußballwelt (als Spielerin, Trainerin/Betreuerin, Fan, Schiedsrichterin etc.) aufmerksam zu machen. Dazu wurden Plakatmotive und andere Medien erstellt, die die nach wie vor vorhandene homophobe Stimmung und Haltung von Teilen der Gesellschaft sowie die Ängste der Homosexuellen selbst ansprechen.“ (LT-Drucksache Vorlage 15/839, https://www.landtag.nrw.de/Dokumentenservice/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMV15-839.pdf).

Mit ihrer Kampagne „Fußball ist alles – auch lesbisch“ kam die LAG Lesben in NRW tatsächlich aber auch zu überraschend großer Reichweite. Denn ein nur wenige Quadratmeter großes Banner mit dem Slogan war wiederholt Aufreger am Stadioneingang. In Frankfurt (30.06.2011) beim Vorrunden-Spiel Deutschland : Nigeria wurde das Banner am Eingang einbehalten. Ganz ähnlich in Mönchengladbach am 5. Juli 2011, als die französischen Fußballerinnen gegen die deutschen Spielerinnen antreten. Man wolle keine Politik im Stadion, wird seitens der FIFA argumentiert. Die entschuldigt sich nur unter Druck aus den Medien bei der LAG Lesben in NRW – sorgt zugleich mit ihrer restriktiven Haltung gegenüber der Aktion für lesbische Sichtbarkeit im Fußballstadion für unverhoffte Aufmerksamkeit.