(Düsseldorf, 11.09.2018) Eine sehr gut besuchte Vollversammlung der LAG Lesben in NRW am 8. September 2018 in Bochum wählte turnusgemäß einen neuen Vorstand, die vom bisherigen Vorstand vorgeschlagene Änderung der Satzung ist zunächst verschoben.

Nadine Köster von den Wirtschaftsweibern hat die mit über 40 Personen aus 25 Mitgliedsgruppen sehr gut besuchte Vollversammlung moderiert, denn mit der vorgeschlagenen Satzungsänderung, deren Ziel die Herausnahme von binären Zuschreibungen und Ausschlüssen gewesen ist, versprach es eine turbulente Debatte zu werden.

Unabhängig davon, ob die LAG Lesben in NRW nun mit dem Schwulen Netzwerk zu einem Fachverband verschmilzt, spiegelt die aktuelle Satzung mit ihrer Betonung von „Lesben“ nicht mehr die Realität in vielen Mitgliedsgruppen.

Gewünscht wird, dass sich diese sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in der Satzung und in dem dann neuen Fachverband wiederfinden muss, möglicherweise auch feministische Inhalte. Letztendlich entscheiden die Mitgliedsgruppen, wen sie als Delegierte zu den Vollversammlungen schicken.

Die Diskussion über die Entwicklung der LAG Lesben in NRW wurde verschoben auf die nächste Versammlung, wenn dann deutlicher wird, ob es einen gemeinsamen Fachverband mit dem Schwulen Netzwerk geben wird und welche Verfasstheit dieser sich dann gibt.

Drei der vier Vorstände kandidierten nicht mehr: Seit April 2015 war Daya Holzhauer aus Köln im Vorstand der LAG Lesben in NRW, berufliche Veränderungen ließen eine erneute Kandidatur nicht mehr zu. Auch Şefik_a Gümüș aus Hilden und Nicole Ulrich aus Bochum wollten nach einem arbeitsintensiven Vorstandsjahr nicht weitermachen.

Gewählt wurden einstimmig die bisherige Schatzmeisterin Inge Landmann (68 Jahre, seit 2008 im Vorstand) aus Dortmund, außerdem kandidierten Henrike Donner (55 Jahre, seit Jahrzehnten in der Frauenberatungsstelle Düsseldorf engagiert), Wibke Korten (44 Jahre, Diplom-Sozialpädagogin) sowie Orane Courtalin (23 Jahre, Studentin in Münster). Sie alle wurden einstimmig gewählt.

Henrike Donner betonte bei ihrer Kandidatur, dass es selten eine so politische Situation der LAG Lesben gab wie aktuell. Sie möchte alle, die weiter in der LAG Lesben sein wollen und lesbisch-feministische Politik machen möchten mitnehmen Außerdem möchte sie den Verschmelzungsprozess vorantragen.

Orane Courtalin hat 2016 ein studienbegleitendes Praktikum bei der LAG Lesben in NRW absolviert und unterstützt seit dem die Kampagne anders und gleich. Sie engagiert sich ehrenamtlich im TRACK Münster und ist im Vorstand der LAG Mädchenarbeit NRW.

Zum ersten Mal in einem Vorstand ist Wibke Korten, die seit neun Jahren Mitglied des SVLS e.V. ist, dort mehrere Jahre das lesbischwule Jugendzentrum in Gelsenkirchen geleitet hat und seit 2013 Mitarbeiterin der NRW Fachberatungsstelle für sexuelle Vielfalt & Jugendarbeit „gerne anders!“ ist.

Als Kassenprüferin wurde Anke Nüfer vom LSVD NRW einstimmig gewählt.

Die nächste Vollversammlung ist im Februar 2019.