Um die Lebenslage und die Bedarfe von LSBTIQ* mit Behinderung besser einschätzen zu können, plant die LAG Lesben NRW e.V. in Kooperation BIE Queer e.V. und Queerhandicap NRW e.V. eine Erhebung innerhalb der Zielgruppe durchzuführen. Dafür wurde ein gemeinsamer Antrag gestellt und wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit. Beide Vereine sind seit dem 07. September 2019 Mitgliedsgruppe der LAG Lesben in NRW und haben sich auf der Vollversammlung den Teilnehmer*innen vorgestellt.

Wir wissen nur wenig über die Lebenslage von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und queeren Menschen mit Behinderung, Beeinträchtigung und chronischer Erkrankung. Die wenigen Studien, Dokumentationen von Fachtagungen und Erfahrungsberichte, die zur Lebenslage von LSBTIQ* mit Behinderung vorliegen, zeigen jedoch deutlich, dass Gewalt, Stigmatisierung und Diskriminierung aufgrund ihrer Behinderung und aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität ein prägender Teil ihrer Biographie und ihrer Lebenswirklichkeit sind. Wir wissen außerdem nur wenig darüber, wie LSBTIQ* mit Behinderung ihre Lebenssituation wahrnehmen. Wie sie sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung mit unterschiedlichen Körperbehinderungen, Sinnesbehinderungen, psychischen Beeinträchtigungen und chronischen Erkrankungen leben. Welche Erfahrungen sie in Einrichtungen der Behindertenhilfe als LSBTIQ* machen und wie sie als Menschen mit Behinderung die LSBTIQ*-Communities wahrnehmen. Wie und in welchen Situationen sie von wem diskriminiert und ausgegrenzt werden. Welche Verbesserungen und Veränderungen sie sich wünschen.

Neben einer Studie soll es bereits in 2019 einen Motivationsworkshop geben und in 2020 eine Fachtagung zu eben diesem Thema. Termine werden natürlich bekannt gegeben.